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Quasimodogeniti 2013. Predigttext: Markus 16, 9-14/-20 ( Der unechte Schluss des Markusevangeliums, der erst später angefügt wurde und die Auferstehungsberichte der drei anderen jüngeren Evangelien anspricht.) Es ist wie vor zweitausend Jahren. Die Männer glauben den Frauen nicht. Die Männer sind „nüchtern“. Sie glauben nur, was sie sehen, was sie begreifen können.  – Auferstehung der Toten?  – Da sind die Frauen anders. Sie sehen mehr als die Männer. Sie erkennen das Wesentliche. Sie sind emotionaler und am Ende praktischer. Sie tun ihre Pflicht: Ehrung des toten geliebten Meisters. Die zu tiefst vom Leben und sich selbst enttäuschten Männer erstarren in Trauer.  Sie müssen erst in ihrer Höhle von Jesus selbst aufgesucht werden. Und was macht Jesus? Er bestätigt ihnen nicht, was die Frauen gesagt haben, sondern er schickt sie hinaus in die Welt. Klar, kann man sich darum streiten, ob das Grab leer war, ob Jesus nach seinem Tode gesehen wurde, ja heute noch gesehen wird! Aber das ist alles unwesentlich. Wesentlich ist, das Evangelium, das Jesus als der Sohn des Zimmermanns aus Nazareth verkündigt hat. Jesus will keine Heldenverehrung, sondern Boten, die das Evangelium in die Welt tragen.  Das Evangelium, eine sehr unmännliche Botschaft: „Euer Gott sei die Liebe!“ -  Nicht Stärke, Macht und Geld! – Kein Wettstreit, wer der stärkere sei, wer Recht hat oder wer das Sagen hat! -  Für viele ist es noch heute männlich, die Schwachen zu verachten. Das ist nicht christlich!  Liebe Deinen Nächsten! - Das ist der Schwache, der Arme. Dazu gehören heute noch weltweit die Frauen und die Kinder. Um deren Willen schickt Jesus seine Jünger und uns in die Welt.   Das hat Jesus in seinen Gleichnissen der Welt erklärt und vorgelebt: - So haben Frauen ein Recht,  etwas zu wissen, gehört zu werden  und zu  lernen. Besonders die, die schreiende Kinder, „Quarbüttel“, am Halse haben.  - Geschiedene und Witwen wollen leben, sozial abgesichert wie auch in leiblichen Freuden. - Wer arbeitet, soll auch davon leben können. - Wer ein „Neuer“ oder „Fremder“, ein „Ausländer“ oder Andersgläubiger ist, ist auch ein Mensch mit Mitgefühl, Selbstachtung und eigener Geschichte.  Der Aufruf zur Liebe, ist die Überwindung des Hasses. - Hass predigen die Verlierer auch heute noch nach zweitausend Jahren. Mit ihren Gewalttaten treffen sie die Schutzlosen, die Armen, die Alten. Ohnmacht,  Zorn und Gewalt sind der Samen für Rache und neue Gewalt. Darum ist Vergebung ein wesentlicher Punkt des Evangeliums.  Allein die Vergebung dessen, was gewesen ist, eröffnet eine Möglichkeit zum Neuanfang. Hütet euch vor der Begeisterung, die Menschen erwecken, die aus dem Nichts auftauchen,  wenn sie zum Aufstand gegen das Alte und das Establishment aufrufen! - Die Französische Revolution, Lenin, Hitler, Mao, der arabische Frühling!  Sie alle endeten im Chaos. Auch Jesus wurde missverstanden. Das Volk jubelte, weil es glaubte, Gott werde vom Himmel kommen und reinen Tisch machen.  So ließ  das Volk Jesus fallen, als es sah, dass Jesus auch nur ein Mensch war, gefangen und dem Tode ausgeliefert.  Liebe ist ein mühevoller Dienst. Da geht es nicht um Verzicht und milde Gaben, sondern um Anteilnahme, um Mitmachen und Teilen. Wir nennen Menschen, die so etwas tun, eine „feinen Menschen“. Ein „feiner Mensch“ begegnet seinen Mitmenschen und freundlich, ehrlich, hilfsbereit und zuverlässig.  Schaut Euch um, es gibt solche Menschen in Eurer Nachbarschaft. Und dann schaut Euch selber an - im Spiegel!  - Wir sind  von Jesus aufgefordert, „feine Menschen“ zu sein. Das ist die Osterbotschaft!     (H-E.S. 29.03.2013). 7.4.13:  Heute hatte ich die Gottesdienstvertretung in Curau. Die Vorbereitung hatte ihren Reiz:  Wie kann ich meine Theologie umsetzen. Vor 10 Jahren, 5 Monaten und 6 Tagen ging ich in Pension. Dazwischen habe ich nur wenige Gottsdienste oder Amtshandlungen gehabt (5 +). Ich hatte mir bäuerliches ländliches Publikum vorgestellt. Aber in Curau kommen offenbar nur dann Besucher, wenn Merker predigt. Heute waren es nur eine Konfirmandin, die anschließend reiten wollte und ein Konfirmand, der seine Gottesdienstzahl „abarbeiten“ musste.  Mitgekommen war Gisela und dabei als „Korrespondentin“ bei der Psalmen Lesung die Küsterin.  Das Kyrie ließ ich gleich weg. Am Abend vorher wurde mir beim Lesen von Epistel und Evangelium bewusst: Die Texte sind  symbolisch überladen, mehr affirmativ als „missionarisch“. Also für unsere zeit eine Zumutung. Die vielen Bilder und Anspielungen versteht kein „Kirchenferner“.  Vor zweitausend Jahren war die religiöse Bildung die Einzige. Außer Arbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hatte selten jemand Zeit, über die Bilder, Symbole und Traditionen nachzudenken. Und unsere heutige Bildung ist viel breiter angelegt und rationaler begründet, als sie an die religiöse Tradition anknüpfen kann: Damals Galt das Wort von „Vater“ und Co., vom Priester und füllte das Leben. Heute haben wir allgemeinere und globale Themen und das massenweise und medial aufbereitet.    Es gelang mir die Küsterin ins Nachdenken zu bringen: Ob Jesus auferstanden sei oder nicht, und wie es „wirklich“ geschah, ist uninteressant. Interessant sei allein die Predigt der Liebe und die Umsetzung der Liebe im Alltag. Die beiden Konfirmanden konnte ich ein wenig wach halten, weil ich sie mit Beispielen aus ihrem Leben ansprach und es ihnen auch zugestand, dass man es nicht glauben kann:“Christus ist leibhaftig auferstanden“.  Gisela war begeistert von meiner Lebendigkeit. Es war aber schade, dass wir nur so eine kleine Gemeinschaft waren und uns wahrscheinlich nie wieder treffen werden, um angeticktes zu verfestigen oder gar zu verlebendigen. Mein Trost: Auf Plattdeutsch werden meine Gedanken mehr Leser gefunden haben und finden. :