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Jürgen Dehmers, Wie laut soll ich denn noch schreien? Respekt, Hut ab! <Der Lack ist ab> Dieser Titel stimmt von der ersten bis zur letzten Seite dieses Buches. Er  stammt von  Jörg Schindler aus der Frankfurter Rundschau vom 17.11.1999     und beschreibt nicht nur,  dass hinter Odenwald Schule ein hochstilisiertes Reformprogramm  steckt, sondern ein Fisch, der vom Kopf bis zur  Schwanzspitze  stinkt. Alles, was sich Moderne, Säkularisation und Demokratie nennt, ist ein Traum von Idealen und Fortschritt. Die Fantasie menschlicher Gehirne lässt sich nicht disziplinieren. Im Gegenteil: Bildung,  freiheitliche Menschenrechte, lässt die menschliche Fantasie aufblühen. Das sich steigernde  individuelle Selbstbewusstsein, untergräbt alle Versuche einer Zivilisation der Menschheit. Ich bin 75 Jahre alt und sage: Ich habe in meinem Leben Glück gehabt. Mit meiner Familie, aus der ich komme, mit meinem Beruf, den ich mir gewählt habe, mit den Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Die Defizite scheinen klein zu sein. – Dass ich auch um Vieles beschissen worden bin, nehme ich hin. Von Beruf bin ich Pastor, der als kritischer Theologe durch Studium, drei Gemeinden und im Ruhestand je seinen eigenen Weg gegangen ist. <> Zeit heilt Wunden, sagte die Generation meiner Eltern und Großeltern. Sie haben zwei Weltkriege miterlebt, direkt oder indirekt. Sie sahen sich als Schicksalsgenossen, die die Schmach von Verdun wieder gutmachen wollten, die eine Vergeltung für 1871 sein sollte.   Die vorrausgehenden Generationen waren fromm. Sie klagten Leid und Ungerechtigkeit ihrem Herrgott, beichteten ihre eigenen Sünden, ihm oder dem Priester. Der gnädige Gott würde es entsprechend vergelten. In einer demokratischen und fast säkularen Gesellschaft sucht das Individuum Hilfe in der Gegenwart. Menschenrechte, Gerichte, die  Sozialgesetze,  Medien machen es möglich, sind  die Foren. An diesen „Idealen“  ausgerichtet ist „Wie laut…“ ein Marsch durch menschliche Sümpfe und Institutionen. Es ist ein Mosaik, eine Defragmentierung menschlichen Elends, hominider Existenz. Sie umfasst die „Res Publika“ wie in einem individuellen Überlebenskampf. -  Danke!!!!! <> Sozialdemokraten und Grüne haben die Sorge, dass  Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern keine Aufstiegschance haben. Jürgen Dehmers und Gerold Becker entlarven auch diese Ideologie. „Jürgen Dehmers“ und ich stellen offenbar alle Theorien und alle Ideologie in Frage. Mir fällt auf, dass JD keine „Lernprobleme“ hatte, aber jeden nur möglichen asozialen Sumpf durchwaten musste. Dieser soziale Sumpf hat ihn so stark traumatisiert, dass er physisch und psychisch einen bleibenden  gesundheitlich Schaden nahm.    Mein   Leben   ist   dagegen   eine   konträre   Spiegelung.   Mir   fiel   Lernen   immer   schwer,   bis   heute   habe   ich Probleme    mit    Namen,    Zahlen    und    rationalem    erfassen        von    Strukturen.    Schule    hat    mich    offenbar traumatisiert.   In   Träumen   verfolgt   mich   die   Angst,   ich   bekäme   das   Abitur   nicht.   Die   Träume   enden   oft   mit meinem   Vorwurf   an   die   „Prüfer“:   „Ich   brauche   Euer   Abitur   nicht,   ich   bin   schon   Pastor“.   Dann   drängt   sich oft   in   Träumen   die   Frage   auf:   Was   und   wo   will   ich   studieren,   womit   will   ich   mir   mal   den   Lebensunterhalt erwerben.      Wenn   ich   aufwache,   realisiere   ich,   dass   ich   schon   pensioniert   bin   und   mich   auch   nicht   mehr   um einen neuen Wohnort zu sorgen habe. Die   heftigste   „Schulerfahrung“   hatte   ich   2009(?)   in   Danzig.   Meine   Tochter   wollte   meine   Kindheitsstätten kennenlernen.   Wir   flogen   nach   Danzig.   Zuletzt   ging   es   nach   Langfuhr.   Wir   gingen   Arm   in   Arm   durch   die modernen   Einkaufsgeschäfte.      Sie   war   glücklich,   weil   ich   kameradschaftlich   mit   ihr   interessiert   in   allen Läden   und   Butiken   an   ihrer   Seite   war.   Am   Ende   der   Ladenzeile   wollte   sie   umkehren.   Ich   bat   sie,   noch   bis zur   Straßenecke   mitzukommen.      Hinter   ihr   müsse   laut   Stadtplan   irgendwo   meine   Schule   sein,   an   die   ich keine    Erinnerung    habe.    –    Nach    der    Schwarzschule    in    der    Altstadt    und    nach    der    Einklassenschule    in „Eberhardsdorf“   (Evakuierung)   –   besuchte   ich   hier   in   Langfuhr   in   der   3.   Schule      die   zweite   Klasse.   -   Wie   wir um   die   Ecke   kommen,   um   quer   über   die   Kreuzung   zu   gehen,   da   stockt   mir   der   Atem,   bleibe   ich   wie angewurzelt   stehen.   Mein   Herz   raste.   Es   fehlten   noch      ca.   200   Schritte,   wo   erst   hinter   einer   weiteren Hausecke   meine   Schule   stand,   die   heute   eine   Schule   für   Film-(?)-   Kunst   ist.   Allein   der   Anblick   dieser Straßenecke, wo offenbar keines der Gebäude einen Kriegsschaden davongetragen hat,  lähmte mich. Das   soziale   Umfeld,   in   dem   ich   aufwuchs   war   ebenso   ganz   konträr   zu   dem   von   JD.   Meine   Eltern   waren   ein Ehepaar,    das    sich    nie    stritt.    Meinungsverschiedenheiten    wurden    in    ruhigen    sachlichen    Gesprächen    in unserer   Abwesenheit   ausdiskutiert.   Aufmerksam   und   in   Gesprächen   begleiteten   sie   uns   drei   Geschwister in unserer Kindheit und Jugend. Keiner von uns wurde bevorzugt oder überfordert. Lust,    zur    Schule    zu    gehen,    hatte    ich    keine.    Meine    jüngere    Schwester    hätte    mit    mir    gerne    getauscht. Gedichte,   Lieder   auswendig   zu   lernen,   hielt   oft   unsere   Familie   auf,   wenn   wir   etwas   unternehmen   wollten. Ich   war   bereit   zu   lernen,   bis   in   den   Nachmittag   hinein   oder   lieber   am   Morgen   vor   der   Schule,   aber   der Erfolg    war    mäßig.    Wie    oft    sprach    meine    Mutter    mit    den    Lehrern,    ob    es    Sinn    macht,    dass    ich    aufs Gymnasium   gehe.   Die   Lehrer   machten   ihr   Mut.   Ich   sei   ein   Spätentwickler.   Ein   Nachhilfeunterricht   in   der 3./4.   Grundschulklasse   war   nicht   nur   der   Flucht   geschuldet,   auf   der   ich   4   mal   die   Schule   wechseln   musste und wo es oft „Kohleferien“ gab.  Auf    dem    Gymnasium,    das    ich    erst    nach    der    5.    Hauptschulklasse    betrat,    fand    ein    sich    oft    prügelnder Kamerad   das   passende   Bild   für   mich:      „Negativer   Streber“.   Ich   hatte   ihn   zwar   in   einem   lange   von   ihm gesuchten    Zweikampf    in    der    „Nierenschere“    besiegt.    –    Er    ließ    nur    die    Fäuste    sprechen,    die    ich    im Ringkampf   unterlief.   –   Recht   hatte   er:   Wenn   ein   Lehrer   im   Unterricht   eine   Frage   stellte   und   keiner   meldete sich,   um   zu   antworten,         tat   mir   der   Lehrer   leid,   suchte   nach   einer   vielleicht   passenden   Antwort   und meldete   mich.   Das   war   meist   daneben,   blamabel.   Nie   schwänzte   ich,   machte   brav   meine   Schularbeiten und    musste        dennoch    nach    vielen    knappen    Versetzungen    die    Obersekunda    wiederholen.    In    der „Sitzenbleiberklasse“   hatte   ich   als   „Streber“   schlechte   Karten.   Also   riet   unser   Direktor   meiner   Mutter   zu einem   Schulwechsel   von   Weinheim   nach   Waldmichelbach.   Dort   machte   ich   ein   abenteuerliches   Abitur:   Ich brach   mir   beim   Rodeln   im   Januar   das   rechte   Bein.   Im   Februar   machte   meine   Klasse   Abitur,   ich   lag   mit   einer Fistel noch im Krankenhaus. Im März entlassen, durfte ich „privat“ das Abitur nachmachen. Und   so   sehr   mir   das   Theologiestudium   meinen   Erwartungen   entsprach,   vielen   interessanten   Professoren und   Kommilitonen   begegnete,   so   hoffte   ich,   dass   mir   das   bevorstehende   Examen   nicht   den   Weg   in   die Gemeinde versperrte. Und   jetzt   im   Ruhestand   gehe   ich   auf   viele   Publikationen   ein,   um   mich   mit   ihnen   auseiander   zu   setzen,   um darzulegen,   dass   Götter   weltweit   nur   in   der   Fantasie   der   Menschen   existieren,   „Götterglaube“   nur   von   der Neurologie her zu verstehen und zu leben ist. Hier bin ich so besessen nach einer theologischen Diskussion, wie JD, der nach immer mehr Opfern sucht, die am den Odenwaldschule Schaden genommen haben. Wir beide sind wie Briefmarkensammler, die ihre Sammlung zu komplementieren versuchen, ohne ein Ende oder eine letztendliche Befriedigung zu finden. Da sind wir nicht weniger vernarrt oder edikted als sexuell gestimmte „Lebewesen“, die Pornos oder widerliche Bilder vom Kindermissbrauch sammeln. Die  Menge entwertet das „Ideal““ und wird letztlich zum persönlichen Ballast, der uns von alternativen „Idealen“ fernhält.  Hat JD je eine Therapie weiter geholfen? Er erwähnst sein Bemühen S. 191ff. Aber  beschreibt nur seine Suche nach Visionen auf einem Berg in Italien. Es fehlt mir ein Erfahrungsbericht  mit der Eye Movement Desensitiziation and Reprocessing (EMDR) - Methode.  Ist das eine effektive Hilfe für  traumatisierte Leidensgenossen, auch wenn dafür die Täter schmerzhafte Entschädigungszahlungen leisten müssten?    Ich   werde   wohl   mit   meinem   kleinen   Schultrauma   leben   können   und   müssen,   in   der   Hoffnung,   davon   nicht auch noch im Sterben belästigt zu werden. <> Mir   kommt   das   Buch   am   Ende   dünn   vor.   Es   bleibt   nicht   nur   offen,   was   die   Therapie   gebracht   hat,   wie   sie erfahren   wurde,   wer   sie   bezahlt   hat,   ich   frage   mich   auch,   was   Dehmers   Arbeitskollegen   mitbekommen haben,    wie    der    Arbeitgeber    auf    die    langen    Krankschreibungen    reagiert    hat.    Das    lassen    sich    doch Mitarbeiter wie Arbeitgeber nicht so einfach gefallen. Das sind doch alles Probleme, die solch ein schweres Verbrechen nach sich ziehen. Nicht    zuletzt        vermisse    ich    eine    Beschreibung    der    sexuellen    Störungen,    die    doch    lebenslänglich    ganz extrem   sein   müssen.   Man   liest   davon,   dass   missbrauchte   Kinder   als   Erwachsene   selbst   zu   Tätern   werden. Die   wochenlange   Beobachtung   einer   schwangeren   Nachbarin,   kann   doch   nicht   nur   den   Wunsch   geweckt haben, auch mal so entspannt  sein zu können!    Ganz   enttäuscht   bin   ich   von   der   Rede   auf   dem   Hearing   anlässlich   der   „Jubelfeier“   Seite   287   ff.   Mit Spannung   wartete   ich   darauf,   dass   die   „Institution“   zum   Handeln,   zum   Rücktritt   aufgefordert   wurde.   Das lag   für   mich   nahe.   Wenn   eine   Privatschule,   die   mit   dem   Anspruch   auftritt,   sich   in   besonderer   Weise   und zukunftsweisend    um    Schüler    zu    kümmern,    als    kriminelle    Institution    entlarvt    ist,    die    kann    nur    noch aufgelöst   werden.   Noch   so   hohe   Entschädigungen   für   angerichtete   Schäden,   sind   keine   Garantie,   dass   die Odenwaldschule        in    Zukunft,    transparent,    pädagogisch    verantwortungsbewusst    geführt    wird.    Eine öffentliche    Trägerversammlung    solle    zusammen    mit    der    Elternschaft,    dem    Jugendamt    und    dem Kultusministerium      satzungsgemäß   alle   Gremien   und   das   gesamte   Personal   der   Schule   neu   besetzen .   Das wäre meine radikale wie auch schier undurchführbare Forderung gewesen. Jürgen Becker. Als Theologe Christ zu sein, ist eine große intellektuelle wie emotionale  Herausforderung. Das verkraftete er wohl nur als zynischer Schauspieler. Als Pädagoge hat er in allen Funktionen sich selbst und allen seinen Kollegen etwas vorgegaukelt.  Als biologisches Wesen hat er wie ein Irrer jegliche sexuelle Befriedigung verfehlt. Als Mensch wurde er von einer kriminellen Energie getrieben, die nie öffentlich aufgedeckt und sanktioniert  wurde, also auch nicht befriedigt wurde. Wie viele Erynnien mögen ihn bis in den dahin schleichenden Tod verfolgt haben. (H-E.S. 02.07.2013)