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Verkehrsberuhigung: Untere Ahrensböker Straße.
Der „Rahmenplan Ortsmitte“ von 1998 soll heute nach 15 Jahren dafür herhalten, die Landesstrasse 230 aus der
Ahrensböker Str heraus zu nehmen und in die Marienburger Str. zu verlegen.
Der Beschluß von 1998 ist nicht aus heiterem Himmel gefallen. Er hat eine lange Vorgeschichte. In den 80-ger Jahren
fuhren die LKWs einer großen Speditionsfirma täglich von unserem damals einzigem Industriegebiet am Funkturm
durch die Ahrensböker Str. zum Autobahnanschluß nach Lübeck und retour. Als dann die Autobahn höher gelegt wurde,
wurde der dazu notwendige Kies vom Cleverberg ebenfalls durch die Ahrensböker Straße transportiert. Über Monate
hatten die Anlieger und die Geschäftsleute den zusätzlichen Krach, die Abgase und den Feinstaub nicht nur vor der
Haustür, sondern auch in den Wohnungen.
Dagegen wurde berechtigter Weise protestiert. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde die K13 in Aussicht gestellt.
Dagegen wandten sich viele wegen des Grünlandverbrauches und noch mehr die Anlieger und Anwohner der
Segeberger Straße. Man könne nicht die Verkehrsbelastung aus einer Straße herausnehmen, um damit andere
Anwohner um so mehr zu belästigen.
Der Speditionsfirma wurde dafür zugemutet, einen Umweg von ca 5 KM pro Fahrt in Kauf zu nehmen, denn die
Ahrensböker Str wurde für LKWs über 7,5 t ab der Kreuzung Lohstr. gesperrt. Es bewahrheitete sich: Die Ahrensböker
wurde beruhigt zu Lasten der Segeberger Staße. Die Proteste brachten nichts. Bis die A 20 fertig gestellt wurde, waren
viele Bürger, die es sich leisten konnten, weggezogen. Nun soll die etwas beruhigte Segeberger Straße aufs Neue
belastet werden. Statt Verkehr aus Stockelsdorf heraus zu nehmen, wird Stockelsdorf zusätzlich mit Verkehrslärm und
Abgasen belastet um ca. 2/3 der Strecke zu beruhigenden Strecke verlängert und die Wohnstrasse
„Marienburgstraße“ wird zur Durchfahrtsstraße.
Das Nadelöhr gegenüber den Zufahrten zum Rathausmarkt von der Segeberger Staße noch problematischer, da in dem
Halteverbotsabschnitt Segeberger Straße Nr. 27 bis Nr.35 ständig Autos oder sogar Anhänger abgestellt werden.
Mit einer eventuellen Sperrung der unteren Ahrensböker Straße würden alle Anlieger des Jebsenringes einen Umweg
zur Arbeit bzw zu Ihrer Wohnung oder den Stockelsdorfer Geschäften in Kauf nehmen müssen.
Beruhigt werden soll die untere Ahrensböker Straße, die jetzt schon so gut wie tot ist. Denn mit dem Bau des
Rathausmarktes verschwand Sky. Bald danach das erst in den 80-ger Jahren niedergelassene Radio- und
Fernsehgeschäft. Der nachfolgende PC-Laden hielt sich nicht lange.
Auf der anderen Seite der Ahrensböker Straße gab Schlecker auf und zog in den Posthof. Dann schlossen die Geschäfte
Korthmann/Mähl, Westfahl, Dombrowski, Fot Kaba. Der Posthof verlor seine Attraktivität mit dem Umzug von Aldi in
den Rathausmarkt. Die Bäckerei im Posthof wurde nicht wieder besetzt. Theo Höppner zog zu Famila. Einzig das
Schuhgeschäft Berger könnte noch zu einem Geschäftebummel in die Ahrensböker Straße einladen.- In den Laden der
Drogerie Brinker ist kein neues Geschäft eingezogen. Sollte da ein Kreisverkehr eingerichtet werden, wird diese
Ladenfläche noch weniger attraktiv sein.
Die Bürger, die sich in den 80-ger Jahren unter der Verkehrsbelästigung gelitten haben, haben nicht auf die Politik
gewartet. Die haben verkauft und die Kreissparkasse hat sich dafür dort ausbreiten können. Das Pastorat ist verweist
und die nun dort spielenden Kinder stören sich nicht am Verkehr, bestenfalls die Eltern, die sie dort anliefern.
(Januar 2014)