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Nordkirche Der  Festakt für die Öffentlichkeit ist vollzogen, begleitet von vielen Ideen, Events, die die Besucher unterhalten. Wenn alle Linden mitgenommen bzw. verteilt  und eingepflanzt  sind, wird es in den Gemeinden eine relative Aufmerksamkeit geben. Relativ, weil es an den Ortsgeistlichen liegt, was sie sich zu dieser Aktion einfallen liessen. Was sich von den Versprechungen, Wünschen und Gebeten erfüllen wird, wird weder Gott oder der Heilige Geist zu verantworten haben, sondern  die einzelnen Gemeinden vor Ort. Ein Kritikpunkt ist wohl ernst zu nehmen: Es ist eine Vereinigung von OBEN. Nicht spirituell begründet, sondern rein praktisch: Es kommt aus der Verwaltung, der verantwortlichen Organisation der ehemaligen drei Landeskirchen. Es geht um den Ausgleich von finanziellen Mitteln und um die Angleichung von strukturellen Formen. Das ist auch vernünftig. Ein emotionales Zusammenkommen von Gläubigen wird es nicht sein. Dafür wird es wohl wieder Projektgruppen geben, die Leben in die Gemeinden bringen sollen. Solche Aktionen hat Hamburg schon bestritten. Von den Ergebnissen habe ich aber nichts gehört. Auch das Münchner Programm einer Marketinggesellschaft sollte ein Wegweiser werden.  Wer das Ziel erreichte, hat die Presse nicht berichtet. Auch Kirchentage sind erfrischende Ereignisse, lassen sich aber selten in Kirchengemeinden umsetzen. Problematisch  waren die Erfahrungen  des gerade in Mannheim  abgehaltenen Katholikentages mit „denen da OBEN“!     Ich schaue zurück auf Stockelsdorf. Als „die Grenze“ sich geöffnet hatte, lud der Selmsdorfer Pastor zum Weihnachtsgottesdienst in seine  renovierungsbedürftige Kirche ein. Wessis füllten die Kirche. Mittlerweile wird sowohl die Neugier wie auch die Vereinigungsbegeisterung verflogen sein. Einen vergleichenden Kontrollbesuch habe auch ich leider nicht gemacht. Die „alten“ Landeskirchen sollen nun zusammenkommen, zusammen wachsen. Aber wie? Sprengelkonvent, Pfarrkonvent und Pastorentage kann ich mir vorstellen. Ich war bei diesen Pflichtveranstaltungen. Wer nicht gerade alte Bekannte suchte und sich mit ihnen traf, konnte  in Arbeitsgruppen flüchtige Bekanntschaften machen oder gab sich mit den angebotenen Themen zu Frieden. Begegnungen von Gemeinde zu Gemeinde? Meine Stockelsdorfer Beobachtung: Auch hier wurden vor Kurzem zwei selbstständige Kirchengemeinden zusammen gelegt. Die hatten zwar eine Gemeinsame Kirche und waren in einem „Kirchengemeindeverband“ verbunden, aber die Allgemeinheit verstand es nicht. Nur die Insider. Nun sind wir vereint. Jedoch die alten Differenzen und Rivalitäten sind trotz der guten Zusammenarbeit der Pastoren nicht in Spiritualität und neuen Aktivitäten aufgelöst worden. Und was erwarten wir nun von der Nordkirche?  Das wäre doch was! Patenschaften! Gegenseitige Besuche! Predigeraustausch!    Als damals (1989) die Grenze aufging, hat ein ehemaliger politischer Flüchtling, Frau Sinner, die Verbindung von Stockelsdorf nach Rostock hergestellt. Es gab sogar einen Gemeindeausflug dort hin. Der war organisatorisch eine Herausforderung: Unsere Gemeinde kam mir so vielen Teilnehmern, dass die die Räumlichkeiten  der Gastgeber nicht ausreichten. Wir waren in der Überzahl und um mit den Gastgebern in private Gespräche zu kommen, war die Besuchszeit zu kurz. Doch die  gefallene Mauer eröffnete uns für unsere Gemeindeausflüge neue Ziele. Als Touristen lernten wir Landschaft, Orte und die neu eingeführte westliche Gastronomie kennen.  Begegnungen von Gläubigen mit Gläubigen war da nicht mehr das Ziel. Zwischenzeitlich hat sich auch in unserer Gemeinde viel verändert. Der kostenlose Gemeindenachmittag wird nur noch von ca. 10 Personen besucht. Einige stören sich daran, dass dieses Angebot mit Vaterunser und Reisesegen abgeschlossen wird. Eine Bibelstunde gibt es nicht. Wohl aber einen Männerbibelgesprächskreis, der zwar christlich orientiert ist, sich aber mehr mit aktuellen sozialen und politischen Themen beschäftigt. Der Frauenkreis ist weiterhin beliebt, der Kirchenchor ist gealtert, die Gottesdienste brav. Eine Patenschaft mit Tansania ist beendet worden, weil auf der Gegenseite sich ein sehr selbstständiges Leben entwickelt hat. Das Angebot an Seniorenveranstaltungen und öffentlichen Festen neben den kirchlichen Angeboten hat sich vermehrt und hat guten Zulauf.         Mich würde es reizen, mit meinem pommerschen Pastor ins Gespräch zu kommen: Was glauben die, die nicht glauben und wie leben die anders, als die, die noch glauben. Wer könnte da noch was von wem lernen? Lebendige Kerngemeinden, die eine Botschaft leben und den Dialog suchen, um auch von anderen etwas zu lernen, sie können auf der Basis Leben in die „Nordkirche“ bringen. Inseln bilden, die Leuchttürme haben, um denen, die Segel gesetzt haben, Orientierung zu bieten. Welcher Geist eint? Fußballweltmeisterschaft! Borris und Steffi nicht mehr.   Wir sind ein Volk mit vielen Konfessionen, mehreren Religionen, wenigen Aktivisten, manchem Individualisten und  einer großen Freizeitgesellschaft. Uns spalten die unterschiedlichen Löhne, die Zustände in der Infrastruktur, eventuell Sarrazin, die Piraten und die Frage, ob am Karfreitag getanzt werden darf.                       Ratio – Nihilismus – Empathie. Sie polarisieren. (H-E.S.28.05.2012)
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